Von Herstellern, Handelsmarken und Tochterunternehmen

Von Herstellern, Handelsmarken und Tochterunternehmen

Von Herstellern, Handelsmarken und Tochterunternehmen

Nicht selten werde ich zu einem Klavier gerufen, wo mir am Telefon das Instrument z.B. als „Bechstein“ beschrieben wird. Am Ort angekommen stelle ich dann fest, daß es sich in Wahrheit um ein „Europa“ aus polnischer Produktion handelt.

Der Kunde anwortet dann in der Regel, das dies das gleiche sei!

Aber stimmt das denn überhaupt?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Klavierindustrie durch viele übernahmen zu Konzernen entwickelt, ähnlich wie in der Autobranche.

So gehört z.B. zum Mutterkonzern Bechstein auch : Zimmermann, W.Hoffmann und Europa (Polen).

Zum Mutterkonzern Steinway&Sons gehört: Bosten (Japan) und Essex (China)

Zu Blüthner gehört: Haessler und Irmler (Irgendwo in Asien)

Auf die Frage: Aber stimmt das denn überhaupt? … in der Regel nein. Es sind meist unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichen Material zu unterschiedlichen Preis.

Oft haben diese Instrumente nichts mit dem des Mutterkonzerns gemeinsam.

Ist die Qualität identisch?

Natürlich nicht. Üblicherweise benutzt die Marke des Mutterkonzerns das beste Material mit der besten und aufwendigsten Konstruktion. Die Tochterunternehmen sind in der Regel etwas abgespeckt aber dennoch mit guten Preis- Leistungsverhältnis. Somit versucht man für jeden Geldbeutel Instrumente anbieten zu können.

Fazit:

In den seltensten Fällen verbirgt sich unter anderen Namen das gleiche Produkt.

Solte jemand etwas anderes behupten so ist Vorsicht geboten. Auch Internetrecherchen sind oft nicht zufriedenstellend.

Es ist immer ratsam bei einem Kauf den Klavierbauer Ihres Vertrauens mitzunehmen, oder den Hersteller zu kontaktieren.

Und noch ein Vergleich:

In der Automobilbranche würde man niemals einen Skoda als einen VW deklarieren oder noch extremer: Als einen Bentley.

Meiner persönlichen Meinung nach wäre dies eine Täuschung.

Konzertklavier

konzertklavier

Was ist ein Konzertklavier

Der Begriff Konzertklavier ist ein irreführender und frei erfundener Marketinggag, der um das Jahr 1880 entstand.

Da sich Klaviere generell nicht zum Konzert eignen, ist der Begriff grundsätzlich falsch. Allein die Vorstellung in der Musikhalle Markneukirchen den „Steinway 274 D“ gegen ein großes Klavier zu tauschen entbehrt jeglicher Realität.

Sogenannte Konzertklaviere waren schon immer genau das nicht, was ihr Name verspricht.
Je größer ein Klavier ist, umso weniger ist es konzerttauglich; dafür müßte es auch möglichst mobil sein und sollte zugleich dem Pianisten die Korrespondenz mit Orchester und Dirigent ermöglichen. Dieses ist so nicht möglich. Insofern wurde ein echtes konzertantes Klavier wohl noch nie gebaut. Es müsste die klanglich-technischen Kapazitäten eines 150-cm-Klavieres haben und dürfte allerhöchstens 115 cm hoch sein.

In letzter Zeit wird der Begriff Konzertklavier gerne zum Anpreisen von Massenprodukten der Ramschklasse verwendet.

Fazit: Konzertklaviere gibt es nicht; es sind einfach nur Große Klaviere.